#22 - Winterwunderland Lappland

Winterlandschaft von oben

Menschentypen

Wer gerne Winter, Schnee und Kälte mag, hat höchstwahrscheinlich schon mindestens einmal im Leben daran gedacht, das bezaubernde Lappland zu besuchen.

Andere meinen…

  • “Ist es da nicht irre kalt?”

  • “Wer will denn seine Ferien in der Kälte verbringen?”

Meine Frau und ich sind eher vom ersten Typ und haben deshalb gar unsere Flitterwochen ins finnische Lappland geplant.

Lappland

Lappland ist ein nordeuropäisches Gebiet der Samen, auch Sámi genannt, welche heute noch einen Bevölkerungsanteil von 4% aufweist. Je nach Definition erstreckt sich Lappland über insgesamt vier Länder. (Quelle: Wikipedia)

Rovaniemi - Zuhause des Weihnachtsmanns

Wir wollten eine Woche in einer Blockhütte im Schnee verbringen. Damit wir allerdings nicht nicht nur einen Ort sehen, haben wir zusätzlich einen Tag in der finnischen Stadt Rovaniemi verbracht und dort den Weihnachtsmann höchstpersönlich besucht. Den Santa Claus, wie er vor Ort genannt wird, kann man etwas ausserhalb von Rovaniemi direkt am Polarkreis (finnisch: Napapiiri) an jedem Tag im Jahr finden.

Polarkreise nennt man die besonderen Breitenkreise der Erde auf 66° 33′ 55″ nördlicher und südlicher Breite, auf denen die Sonne an den beiden Tagen der Sonnenwende gerade nicht mehr auf- bzw. untergeht.

(Quelle: Wikipedia)

Die Santa Claus Village ist ein Ort der genau auf dem Polarkreis liegt an dem Besucher diverse Erlebnisse rund um den Weihnachtsmann erleben dürfen. Als Highlight kann Jung und Alt den Weihnachtsmann wie erwähnt sogar persönlich treffen und ein paar Worte mit ihm austauschen.

Den Vorabend hatten wir in einem super leckeren Restaurant genossen, welches uns von einer Kollegin, welche die Region bestens kennt, empfohlen wurde. Die Roka Kitchen & Winebar hat eine engere Auswahl an eher exquisiten Speisen und auch spannende vegetarische Varianten.

Luosto - der Touristenort für Outdoorsport

Das Ziel unserer Reise war ein kleiner Ort ca. 1.5 Stunden Autofahrt nordöstlich von Rovaniemi, der nach seinem Fjell, seinem Gebirge benannt wurde. In diesem Ort dreht sich im Winter alles nur um Wintertouristen. Auf dem 514 Meter hohen Ukko-Luosto kann man Skifahren oder Snowboardn und hat dabei wunderbaren Schnee, was bei uns in der Schweiz deutlich höhere Berge bedingt. Wir haben uns allerdings nicht fürs Skifahren interessiert und anderen Erlebnissen den Vorrang gelassen.

Absolute Stille

Schon am ersten Tag haben wir die Schneeschuhe angeschnallt und sind durch den tiefen Schnee in Luosto gestapft. Ein tolles Gefühl, den frischen Schnee mit einem grossen Fuss unter sich zusammendrücken zu hören.

Viel inspirierender als dieser Engergiefresser war allerdings die absolute Stille, wenn man beim Laufen inne gehalten hat. Kein Verkehr, keine Menschen, keinen Fluglärm, sondern einfach nur absolute Stille. Man konnte mehrere Minuten lang einfach in der weissen Natur stehen und die Umgebung und das innere Sein auf sich wirken lassen. Eine absolut schöne Erfahrung mit viel meditativem Charakter, für die ich unglaublich dankbar bin.

Husky-Schlittenfahrt

Auch die Schlittenfahrt mit den Husky’s wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir haben eine Tour gebucht, bei welcher wir die Hunde in 6er-Gespannen rennen liessen. Die Energie der Tiere ist unbeschreiblich. Sobald sie losrennen dürfen gibt es für die Tiere kein Halten mehr. Das voranfahrende Schneemobil gibt die Richtung an, damit sich die Touristen nicht verfahren. Sobald das Schneemobil losfährt ziehen die Hunde so fest am Schlitten, dass sogar die sich tief in den Schnee fressende Bremse an ihre Grenzen kommt. Sie erkennen das Zeichen für die Weiterfahrt deutlich und schauen nur unverständlich nach hinten, wenn man dann die Bremse noch nicht löst oder unterwegs zwecks Abstand halten zu fest auf die Bremse drückt. Alles in allem ein tolles Erlebnis, die schönen Tiere in Aktion zu sehen und zu spüren.

Schneemobil fahren

Ich habe mir ausserdem eine dreistündige Tour mit dem Schneetöff, dem Schneemobil, gegönnt. Unbedingt wollte ich mal wissen, wie sich das Fahren eines solchen Gefährts anfühlt. Und ja, es macht genau so viel Spass wie es aussieht. Die Schneemobile die wir hatten, waren mit ihren 600 cm3 [Korrektur: nicht 600 kW] zwar noch auf 40 km/h gedrosselt, was aber nicht den Spass am Fahren schmälerte.

(Nice to know: Mittels unterschiedlicher Schlüssel können die Schneemobile gedrosselt oder offen gefahren werden. Die CO₂ Emissionen der Schneemobiltouren werden bei Lappland Safaris kompensiert.)

Mit einer relativ hohen Geschwindigkeit durch die wunderschöne Schneelandschaft zu brausen hat viel Adrenalin ausgeschüttet und gleichzeitig hat sich das Herz der vorbei rauschenden Landschaft erfreut. Absolut empfehlenswert, auch wenn es ein relativ teuerer und genau genommen unnötiger Spass ist.

E-Fatbike Tour

Auch ein spassiges Erlebnis ist eine motorisierte Velotour mit breiten Monsterpneus durch die Schneelandschaft. Wenn der Untergrund nicht all zu weich ist, können mit den E-Fatbikes sehr tolle Tagestouren gemacht werden. Dank Motor ist auch der eigene Energiebedarf begrenzt, obschon auch mit ausgeschaltetem Motor noch gut gefahren werden kann, wenn es der Schneeuntergrund flach ist.

Für uns war das ein Highlight, das wir vorher nicht auf dem Radar hatten und erst dort kennengelernt haben. Wir können die E-Fatbikes nur empfehlen.

Langlauf-Paradis

Luosto hat ein grosses Netz an Langlaufpisten mit unterschiedlicher Steigung und Schwierigkeit. Am letzten Tag vor unserer Abreise haben wir unser Programm dem Langlauf-Skifahren gewidmet, nachdem wir am Vorabend einen kurzen Aneignungslauf in der Dunkelheit um 16:30 Uhr vorgenommen hatten. Ganz passabel war unser erstes Urteil. Allerdings erst nachdem wir es endlich geschafft hatten, unsere Schuhe mit den Skiern zu verbinden.

Langlauf-Skifahren ist irgendwie ganz anders als mit Skiern den Hang herunterfahren und doch hat man deutliche Vorteile, wenn man das “übliche Skifahren” (den Hang hinunter) schon beherrscht. Dass man mit den Skiern fast keine Kanten hat und anfänglich immer wegrutscht irritiert zwar, dafür kann man prima damit laufen, ohne dass die Skier immer nach hinten wegrutschen.

Wir haben uns als Anfänger für diesen Tag grösstenteils an die klassische Langlauf Variante gehalten, und nur sporadisch einen Skating Versuch unternommen.

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