#18 Highlights im Jasper Nationalpark

Aussicht von der Bergstation des SkyTrams auf Jasper, Alberta, CA

Kanada hat sich 1911 über den Dominion Forest Reserves and Parks Act Act entschieden, die ersten Gebiete ihres grossartigen Landes unter nationalen Schutz zu stellen. Massgeblich an diesem Erfolg beteiligt war der Kommissar J.B. Harkin. Er stand vor der Herausforderung den aufblühenden Tourismus zu fördern und gleichzeitig das Bewusstsein der Besucher für die Konservierung der noch sehr natürlichen Gebiete zu entwickeln. Er trug massgeblich zum Erfolg der heute über 16 Millionen Nationalpark Besuchern in Kanada bei.

National-Park Karte

Auch wir wollten unbedingt einige der Nationalpärke in Kanada erleben und begannen unsere Parkerlebnisse im Jasper Nationalpark. Beim Parkeingang steht ein kleines Parkhäuschen, an welchem man einen Nationalpark-Pass kaufen muss. Dieser Nationalpark-Pass kann tageweise oder für ein ganzes Jahr gelöst werden. Ab sieben Tagen lohnt sich ein Jahrespass. Wir haben uns erst für die Tagesvariante entschieden und später auf einen Jahrespass gewechselt. Wenn man die Quittung beim Wechsel dabei hat, wird der bereits bezahlte Betrag in Abzug gebracht. Den Wechsel kann man in jeder Touristeninformation und in den Parkeingängen vornehmen, sollte der Aufenthalt in den Pärken wie bei uns doch etwas länger als geplant dauern.

Lebensmittel und Kosmetika immer einschliessen

Lebensmittel und Kosmetika inklusive Zahnpasta und Co. gehören insbesondere in Nationalpärken immer in abgeschlossene Behälter oder ins Auto. Bären oder andere Tiere können durch die Gerüche angelockt werden und diese konsumieren. Je nachdem was und von wo die Tiere etwas essen (z.B. vom Grill mit Restglut), kann das für die Tiere lebensbedrohlich sein. Zudem lockt man damit Tiere an, die dann immer wieder kommen und für den Menschen gefährliche werden können. Sei dir immer bewusst:

Als Besucher trittst du in eine Welt voller Natur ein, welche du auch genau das sein lassen solltest, nämlich Natur.

Wapiti Campground

Die ersten Nächte haben wir auf dem Wapiti Campground verbracht. Dieser wird wie alle Campingplätze in den Nationalparks von öffentlichen Stellen betrieben. Der Name Wapiti erhielt der Campingplatz wohl deshalb, weil es dort praktisch jeden Tag Wapitis auf dem Gelände oder in der Nähe hat. So war es zumindest bei uns.

Zeltplatz auf dem Wapiti Campgroud

Eine von vielen kleine Sanitäranlagen auf dem Wapiti Campground

Der Campingplatz bietet alles was man braucht. Dusche, Toiletten, Shelter, Feuerholz und bärensichere Abfallcontainer. Zu Fuss zur Dusche zu laufen, macht man wohl nur als Europäer, da man schon mal 10 Minuten pro Weg laufen muss.

Whistlers Campground

Gleich neben dem Wapiti Campground, etwas näher am Ortskern von Jasper befindet sich der Whistlers Campground. Gemäss Angaben an der Rezeption hat es 800 Campingplatze im Whistlers. Der Campingplatz wurde saniert und ist seit 2021 mit sehr modern Sanitäranlagen ausgestattet.

Viele grüne Tannen im Whistlers Campground

Wir durften feststellen, dass es im Vergleich zum Wapiti Campground im Whistlers mehr Tannen gibt. Wir haben diesen Platz daher etwas kuscheliger in Erinnerung.

Moderne Sanitäranlagen im Whistlers Campground

Neben nützlichen Infos und schönen Bilden von Tannen und Wildtieren, sind die neuen Sanitäranlagen sehr sauber.

Campingplätze generell

Praktisch auf jedem Campingplatz in Westkanada gibt es einen Picknick Tisch und eine Feuerstelle. So ist es auch auf dem Wapiti Campground.

Nationale Campingplätze und Feuerholz

Wenn man in den Nationalpärken in den Campingplätzen ein Lagerfeuer machen will, erhält man das Feuerholz gratis. Damit sollte niemand auf die Idee kommen, das Holz im Nationalpark selbst zu schlagen. Bei unserer Ankunft war es recht regnerisch, weshalb auch die Waldbrandgefahr niedrig war und man bedenkenlos ein Lagerfeuer entfachen durfte. Das gratis Feuerholz lag jedoch durch den Tag etwas im Nieselregen, was das anzünden anfangs erschwerte. Nach ersten Startschwierigkeiten und etwas pröbeln, wir waren schliesslich noch Lagerfeuer-Anfänger, haben wir aber eindrücklich gelernt, was es heisst, eine gute Glut zu haben. Plötzlich entstand in der Feuerstelle eine Hitze, die gleich unsere beiden Herzen mit erhitzte. In heisseren Wetterperioden ist das Lagerfeuer möglicherweise verboten. Lokal wird man aber stets informiert, ob ein Feuer erlaubt ist oder nicht.

Wäsche waschen und Kaffee trinken im Nationalpark

Auch unsere Wäsche musste mal sauber werden. Daher haben wir eine typische Wäscherei, eine Laundry, aufgesucht. Dabei fiel uns die Coin Clean Laundry, welche gemäss eigenen Angaben am längsten in Jasper operiert, ins Auge. Gründe dafür waren Zentralität und ein tolles Café im Obergeschoss, das Andromeda Coffee. Neben Leckereien zum Kaffee haben wir auch entdeckt, welch coole Tools es für Filterkaffee im Gastrobereich gibt. Der Poursteady ist ein sehr tolles Gerät, welches mehrere Filterkaffees gleichzeitig giessen. Sollten wir mal ein Café an der Ecke eröffnen, würden wir das amerikanische Giess-Wunderwerk sicherlich näher in Betracht ziehen. Schau auf der Webseite von Poursteady vorbei, wenn es dich interessiert. Der Kaffee war übrigens sehr fruchtig und ausgewogen.

Seen bestaunen

In Jasper Nationpark hat es unzählige Seen. Schaue am besten, welche dir am besten gefallen.

Maligne Lake

Wir haben uns an einem Tag für den Medicine Lake und den Maligne Lake entschieden. Beide sind mit dem Auto von Jasper in 30 bzw. 50 Minuten erreichbar und liegen hintereinander, sodass du sie an einem Morgen oder Nachmittag einfach bestaunen kannst.

Am Maligne Lake haben wir zudem eine kurze Wanderroute unternommen.

Posieren am Medicine Lake

Posieren am Medicine Lake

Valley of the Five Lakes - Fifth Lake

Wir haben ausserdem noch das Valley of the Five Lakes besucht. Dort findet man gut 10 Autominuten von Jasper entfernt atemberaubend schöne Seen und kann alle fünf Seen bei einer knapp 5 Kilometer langen Kurzwanderung erreichen. Der Genuss von einigen Snacks an einem der Seen macht das Erlebnis perfekt. Hier findest du die knackige Route durchs Valley of the Five Lakes.

Geniesse unbedingt die Ruhe und die frische Luft - Dieses Erlebnis wirst du nie mehr vergessen

Tote Bäume, nicht erschrecken

Tote Bäume nahe der Maligne Lake Road

Der Bergkiefernkäfer, englisch der Mountain Pine Beetle, sorgte dafür das riesige Flächen an Kieferwald verloren gingen. Der Grund für die toten Bäume liegt also in einem Borkenkäfer und nicht etwa in einem Waldbrand, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.

Wenn es dich interessiert, erfährst du hier mehr zum Thema.

Wilde Bären beobachten

Schwarzbärin mit zwei Jungen

Bären sind Wildtiere und können daher gefährlich sein. Offiziell sollte man immer einen Bärenspray dabei haben, sollte ein Tier einmal zu nahe kommen und aggressives Verhalten zeigen. Allerdings ist es viel wahrscheinlicher, dass du Bären am Strassenrand findest, da sie zwischen dem Wald und der Strasse ihre Bäuche voll schlagen. Beim Bebachten immer im Auto bleiben und eine sichere Distanz wahren.

Hoch hinaus mit dem Jasper SkyTram

Wenn du das wundervolle Jasper mühelos von oben bestaunen möchtest, dann nimmst du am einfachsten das Jasper SkyTram. Es bringt dich in Seilbahneile mit einem lokalen Guide, der von der Region erzählt in die Höhen. Ausser es windet stark, dann muss man ein wenig warten. Wir hatten selbstverständlich genau dieses Vergnügen und durften den Guide und seine Arbeit noch ein wenig besser kennenlernen. Damit der Seilbahnanbieter seine Fahrten besser planen kann, gibt man an der Talstation eine Rückfahrtzeit an. Damit ist die Rückfahrkapazität gegen Ende des Tages sichergestellt. Oben angekommen, waren wir uns schnell einig, dass es zwar wunderschön ist auf Jasper hinunter zu schauen, wir aber niemals wie geplant zwei Stunden oben bleiben wollten. Etwas dürftig gekleidet war der eisige und der unerwartet sehr starke Wind eine rechte Herausforderung, wenn man weder Kapuze noch Mütze und keine Handschuhe dabei hatte. Anfängerfehler, weil in der Schweiz, wo wir herkommen, wäre es ja genau gleich. Wir hätten es besser wissen können.

Ein Wasserfall folgt dem Nächsten

Du bist ein Wasserfall Liebhaber? Dann wird dich der Jasper Nationalpark sicher nicht enttäuschen, den es gibt unzählige Wasserfälle im Park. Wir als Schweizer haben im Heimatland schon einige Wasserfälle gesehen, waren aber dennoch immer wieder erstaunt, welche Furchen die Wassermassen über die Jahrtausende in Felsen schleifen können. Weil es so viele gibt, zähle ich der Inspiration zuliebe nur zwei auf:

  • Athabasca Falls

  • Sunwapta Falls

Ich bin sicher, du findest duzende weitere schöne Wasserfälle, die teilweise wohl nicht einmal einen eigenen Namen tragen.

Lower Sunwapta Falls

Die Sunwapta Falls erreichst du relativ einfach in gut 40 Minuten ab Jasper mit dem Auto. Für die Lower Falls musst du danach noch 2 Kilometer Fussweg auf dich nehmen. Die Landschaft ist wie im ganzen Nationalpark atemberaubend und gibt dir die dadurch verbrauchte Kraft zurück.

Kein Signal

In den Nationalpärken und auch ausserhalb der Pärke gibt es in nicht bewohnten Gebieten oft kein Signal auf dem Mobiltelefon. Daher lohnt es sich die Routen und Sehenswürdigkeiten auf dem Weg im Vornherein zu planen und die Daten offline zur Verfügung zu haben. In Jasper selbst und auf den Campingplätzen hat man Signal, wenn auch nicht immer die schnellste Internetverbindung.

Fülle deinen Tank bzw. deine Batterie vor grösseren Distanzen

Auch Sprit kann man nicht einfach überall auffüllen. Man sollte also lieber einmal mehr als zu wenig den Tank nachfüllen oder die Batterie laden, bevor man die nächste grössere Distanzen hinter sich bringt.

Jasper Nationalpark ist definitiv eine Reise wert, wenn du gerne in der Natur bist und wenn du nicht tausende Touristen um dich herum haben musst.

Falls du dich für eine Reise nach Jasper entscheidest, wünsche ich dir eine inspirierende und wundervolle Zeit in der ruhigen Natur des Jasper Nationalparks.

Zurück
Zurück

#19 Diese 7 Dinge musst du im Banff Nationalpark gesehen haben

Weiter
Weiter

#17 Was tun in Vancouver?